27.09.2023

Inwieweit berücksichtigen Anbieter von Flex Offices bereits ESG-Standards? Zu diesem Thema haben wir uns mit Mirjana Huber unterhalten. Sie ist Leiterin des Qualitätsmanagements bei Design Offices. 

Mirjana, erzählen Sie uns bitte ein wenig über Ihr Unternehmen und Ihr Angebot.  

Design Offices ist der führende Anbieter von flexiblen Büro- und Coworking-Flächen in Deutschland.  Wir ermöglichen Unternehmen als auch Selbstständigen in einer nicht nur funktionalen, sondern auch flexiblen und kreativen Umgebung zu arbeiten. Unser Angebot reicht von Einzelbüros über kurzfristig buchbare Besprechungs- und Konferenzräume bis hin zu inspirierenden Coworking Spaces,  an über 45 Standorten in Deutschland . 

 

Achten Sie in Ihrem Unternehmen auf Nachhaltigkeit, und wenn ja, was bedeutet das für Sie?   

Definitiv!  Bei Design Offices spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in unserer Tätigkeit. Wir sind überzeugt, dass die konsequente Verfolgung von ESG -Standards keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Als Unternehmen verpflichten wir uns zu Transparenz und verantwortungsvollem Handeln in Bezug auf die Reduzierung von Emissionen mit dem angestrebten Ziel der Klimaneutralität.  Unser Engagement umfasst die Nutzung von Ökostrom, die Reduzierung des Energieverbrauchs durch umweltfreundlichere Lichtquellen, konsequente Mülltrennung und emissionsfreies Pendeln mit unserer Fahrradflotte. Durch das Nutzen von überwiegend revitalisierten Gebäuden fokussieren wir uns hauptsächlich auf ressourcenschonende Flächen. Zudem messen wir unseren CO2-Fußabdruck und arbeiten daran, diesen durch systematisches und ambitioniertes Ressourcenmanagement weiter zu reduzieren. 

Gehen Sie Umwelt-, Soziale- und Unternehmenssteuerungs-Themen gleichermaßen an oder konzentrieren Sie sich mehr auf einen dieser Bereiche?   

Wir bemühen uns, Umwelt-, Soziale und Governance-Fragen umfassend zu behandeln und gleichermaßen zu adressieren. Zu unserem Umweltengagement gehören der Einsatz von Ökostrom, ressourcenschonende Büros und Strategien zur Emissionsreduzierung. Im sozialen Bereich sorgen wir für ein angenehmes und inspirierendes Umfeld, um Produktivität und Wohlbefinden zu steigern. In der Unternehmensführung setzen wir hohe Standards für Transparenz und Verantwortung in all unseren Tätigkeiten.   

 

Haben Sie sich im Rahmen Ihrer Bemühungen um Nachhaltigkeit ein Netto-Null-Ziel gesetzt? Wenn ja, was beinhaltet Ihr Engagement und was waren bisher die größten Herausforderungen?   

Design Offices engagiert sich in der Tat für eine klimaneutrale Zukunft. Dafür messen wir unsere CO2-Emissionen nach den Standards des Greenhouse-Gas-Protocol und ergreifen Maßnahmen, um diese auszugleichen. Wir arbeiten mit Planetly zusammen, um feste Richtlinien für die klimaneutrale Gebäudenutzung festzulegen. Unsere größte Herausforderung bestand darin, einen emissionsfreien Betrieb zu gewährleisten und die entsprechenden Maßnahmen zu eruieren und umzusetzen.

Wirkt sich die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit auf Ihre langfristige strategische Planung aus, z. B. auf die Standortwahl?   

Auf jeden Fall. Wir setzen an unseren Standorten vorranging auf die Revitalisierung von Gebäuden, um unnötiges Abreißen und Umbauen zu vermeiden. Viele unserer Immobilien haben eine LEED-Gold-Zertifizierung, was unser Engagement für ökologische Baupraktiken unterstreicht. 

 

Werden Sie von Ihren Kunden nach Nachhaltigkeit gefragt? Wenn ja, worauf beziehen sie sich dabei?   

Ja, viele unserer Kunden sind an unseren Nachhaltigkeitspraktiken interessiert. Sie erkundigen sich nach unserem Engagement in Bezug auf Klimaneutralität, dem Energieverbrauch der Büroflächen und den Standards für die Abfallentsorgung. Wir kommunizieren offen über unsere Projekte zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung und über unsere Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen. 

Sind Sie der Meinung, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Flex-Office-Branche bereits voll und ganz angekommen ist? Wenn nicht, was sind Ihrer Meinung nach die Hindernisse?   

Obwohl das Bewusstsein und das Engagement für Nachhaltigkeit in der Branche insgesamt zunimmt, gibt es noch viel zu tun. Potenzielle Hürden sind mangelndes Verständnis oder Kenntnisse bezüglich der Reduzierung von CO2-Emissionen, die erforderlichen Anfangsinvestitionen für die Etablierung einer ressourcenschonenden Infrastruktur und die Tatsache, dass Unternehmen die Einführung und Umsetzung solcher Abläufe als sehr komplex wahrnehmen. 

 

Was kann noch getan werden?   

Es gibt immer Verbesserungspotenzial. Die Branche kann von einer verstärkten Zusammenarbeit und dem Austausch von Wissen über erfolgreiche nachhaltige Praktiken profitieren. Regierungen und Verbände können Anreize schaffen, um diese zu fördern. Auch die Technologie kann eine bedeutende Rolle bei der Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks spielen. Es ist wichtig, dass alle - Unternehmen und einzelne Akteure - ihre Rolle in diesem wichtigen Unterfangen wahrnehmen und proaktiv an der Verbesserung ihrer CO2-Bilanz arbeiten.