16.08.2023

Flex Offices und Coworking Spaces sind innovativ, anpassungsfähig und wandelbar; für Nutzer ergibt sich daraus eine relevante Chance, die Nachhaltigkeitsbilanz ihrer Unternehmen zu verbessern. Flex Offices bieten verschiedene Möglichkeiten der klimagerechten Optimierung.  

Tanya Broadfield, Head of Sustainability Consulting bei Savills, verrät einige Tipps für Nutzer: innen flexibler Büroräume, die ihre Flächen nachhaltig gestalten wollen:  

 

1. Strategie 

Entwickeln Sie Ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie und legen Sie fest, welche Themen für Sie am wichtigsten sind und welche Auswirkungen sowohl im Hinblick auf Ihr Kerngeschäft als auch auf Ihre Situation als Mieter berücksichtigt werden müssen. Dies wird Ihnen helfen, Ihre Prioritäten festzulegen und zu bestimmen, welche Messgrößen sich am besten für das Performancemanagement eignen.  

 

2. „Grüne“ Mietverträge 

Fragen Sie nach „grünen“ Mietverträgen. Es handelt sich dabei um eine formelle Vereinbarung zur Zusammenarbeit und eine verbindliche Verpflichtung sowohl des Vermieters als auch des Nutzers, die Gebäude nachhaltig zu betreiben. Dies kann Punkte wie die Verringerung des Energieverbrauchs, der CO2 Emissionen der allgemeinen Ressourcen und des Datenvolumens sowie Vereinbarungen zur Müllreduzierung beinhalten. 

 

3. Gemeinschaftliche Nutzung von Dienstleistungen  

Fördern Sie die Zusammenlegung von Dienstleistungen für mehrere Mieter innerhalb Ihrer flexiblen Büroflächen, da dies zu nachhaltigeren Ergebnissen führen kann. Mit größeren Dienstleistungsverträgen, z. B. für die Reinigung, können Sie beispielsweise stärker auf die soziale Verträglichkeit der Dienstleister Einfluss nehmen, lokale Arbeitsplätze fördern und für nachhaltige Standards sorgen. 

 

4. Die Region fördern und nachhaltig Reisen 

Erlauben Sie Ihren Mitarbeitern, dezentral und flexibel zu arbeiten; auf diese Weise werden lokale Strukturen gestärkt und durch das Verringern von Autofahrten oder gar Flügen werden CO2 Emissionen verringert.  Schaffen Sie für Ihre Mitarbeitenden Anreize zur Nutzung nachhaltiger und umweltfreundlicher Transportmöglichkeiten – z.Bsp. durch die Förderung von Fahrkarten des Öffentlichen Nahverkehrs oder Job-Rad-Angeboten.  

 

5. Daten 

Verlangen Sie qualitativ hochwertige Daten; Nachhaltigkeitsmaßnahmen beruhen weitgehend auf einer guten Datenlage bezüglich Energiekosten, Wasserverbrauch und dem Aufkommen von Abfall. Betreibern und Vermietern von „Flex Offices“ fällt es mitunter schwer, die präzisen Daten für Nutzer mit kurzen Mietverträgen oder von Co-Working-Spaces bereitzustellen. Um in diesem Bereich Maßnahmen und Innovationen voranzutreiben, ist es an den Nutzern durch aktives Einfordern von Daten ein Umdenken zu beschleunigen. Arbeiten Sie mit Ihrem Vermieter zusammen, um herauszufinden, welche Daten Sie erhalten können, die Sie für Ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie benötigen. 

 

6. Betriebliche Kontrollen und Energieeffizienz   

Informieren Sie sich, inwieweit in Ihren Räumlichkeiten Heizung, Kühlung und Beleuchtung von einem System kontrolliert werden. Wenn ein betriebliches Kontrollsystem vorhanden ist, sollten Sie Ihre Mitarbeiter entsprechend schulen und zu einem verantwortungsvollen Umgang damit anhalten. Falls dies nicht der Fall ist und Sie feststellen, dass der Raum zu stark gekühlt, geheizt oder beleuchtet wird, sollten Sie dies dem Vermieter oder Betreiber melden.  

 

7. Digitale Teilhabe 

Mangelnde Teilhabe an digitalem sozialem Austausch durch die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien, wie z. B. des Internets, kann sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Der innovative Charakter von flexiblen Büros kann die digitale Teilhabe durch die Bereitstellung moderner und zuverlässiger Technologie und Ausstattung fördern. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeitenden über die Fähigkeiten und Informationen verfügen, um diese entsprechend zu nutzen.

 

8. Bildung 

Informieren Sie sich über Nachhaltigkeit im Gebäudesektor. Zahlreiche kostenlose Informationen finden Sie auf der Website der DGNB, bei Better Buildings Partnership und beim World Green Building Council. 

 

9. Beteiligen Sie sich 

Beteiligen Sie sich an entsprechenden Initiativen, grünen Arbeitsgruppen und Umweltausschüssen. 

 

10. Nutzen Sie Hilfsmittel 

Da das Thema Nachhaltigkeit/ESG immer komplexer und damit unüberschaubarer wird, sollten Sie verfügbare Hilfsmittel nutzen, die zur Aufklärung beitragen. Schauen Sie sich gerne auch unsere ESG-Checkliste an für Nutzer flexibler Büroflächen, die nachhaltige Entscheidungen treffen wollen.