28.04.2020

Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Ausmaß der Krise zwar noch nicht in Gänze absehbar, allerdings spiegeln sich bereits Kurzzeiteffekte am Markt wider: Lediglich 25 % der Anbieter flexibler Büros sind für die kommenden drei Monate optimistisch. Längerfristig gesehen blicken die Akteure aber umso positiver auf den Sektor: 62 % der weltweit Befragten gehen davon aus, dass eine Besserung stattfinden wird – in Nordamerika sind es sogar bis zu 75 % der Teilnehmer. Insgesamt sind die global agierenden Anbieter optimistischer, was die Zukunft des Segments betrifft.

Seit Beginn der Pandemie ist die Nachfrage nach Flexible Workspaces zunächst jedoch um durchschnittlich 80 % gesunken. Je nach Region fällt der Bedarfsrückgang sehr unterschiedlich aus: Während die Werte allem voran in Europa (- 84 %) und Nordamerika (- 81 %) sehr hoch sind, nahm die Nachfrage in Asien um 67 % ab. Dies steht im Kontrast zu dem Anteil der Mitglieder, die ihre bestehenden Verträge nicht verlängern: In Asien trifft dies auf 27 % zu, in Europa und Nordamerika hingegen lediglich auf weniger als 15 %.

Die Belegungsrate von Flexible Workspaces lag vor COVID-19 weltweit bei 83 %. Im weiteren Verlauf der Pandemie gehen die Anbieter jedoch davon aus, dass diese monatlich um 5 bis 7 % sinken und Ende Mai demnach einem Wert von 71 % entsprechen wird. Im Coworking-Bereich ist die Auslastungsquote auf Null gefallen, wobei die durchschnittliche Vertragsdauer von Unternehmen, die Flexible Workspaces in Anspruch nehmen, zwölf Monate beträgt – dies stellt wiederum eine Art Mietsupport für das Segment dar.

Nichtsdestotrotz haben viele Nutzer finanzielle Schwierigkeiten, sodass mittlerweile ein Drittel von ihnen eine Mieterleichterung beantragt hat – dies gilt im Wesentlichen für alle Regionen. Nahezu alle Anbieter flexibler Büros teilten uns zur Frage über etwaige Mietentlastungen mit, dass sie jeden Fall individuell prüfen. Die gängigen Formen sind hierbei:

  1. Aufschub der Miete für einen Monat und Verlängerung der Lizenzvereinbarung
  2. Möglichkeit der Flächenreduzierung
  3. 20 bis 50 % Mietnachlass für einen Monat.

Soweit uns bekannt ist, haben auch eine Reihe von Anbietern ihre Vermieter bereits selbst um Mietnachlässe gebeten.

Wir werden diese Umfrage weiterhin auf monatlicher Basis durchführen, um die Stimmung und die wichtigsten Statistiken zum weltweiten Flexmarkt zu verfolgen. Es lässt sich nicht leugnen, dass dies eine schwierige Zeit für das Büroteilsegment ist, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels: Angesichts der neuen Herausforderungen wird die Flexibilität in Bezug auf die Kosten und Fläche noch mehr an Relevanz gewinnen. Flexible Workspaces bieten die besten Voraussetzungen dafür, von diesem Trend zu profitieren und wohlmöglich gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Sie können die Ergebnisse über alle Regionen hier ansehen und die Ergebnisse für Großbritannien vs. Europa hier einsehen.

Zur Methodik der Umfrage:

  • Unsere Analyse basiert auf insgesamt 101 flexiblen Büros auf der ganzen Welt, die sich in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Kanada, den Niederlanden, Singapur, Spanien, den Vereinigten Staaten und Vietnam befinden.
  • Die Daten wurden im Rahmen einer Online-Umfrage erhoben, die wir per E-Mail an Anbieter flexibler Büros geschickt haben.
  • Die Daten wurden im Zeitraum vom 14. April 2020 bis zum 20. April 2020 erhoben.
  • Ein „Mitglied" ist jeweils als ein Mitgliedschaftsvertrag definiert. Dies kann für eine Person oder einen Mitgliedsvertrag für 150 Personen gelten.